Wie Freelancer eine eigene Website erstellen – Checkliste, Tipps und Inspirationen

Eigene Website gestalten

Ihnen gefällt der Artikel? Dann freuen wir uns, wenn Sie diesen teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
Inhaltsverzeichnis

Die Frage lautet nicht „Brauche ich als Freelancer eine Homepage?“. Wer im Internet heute nicht zu finden ist, ist auch nicht existent. Durch eine Website online Präsenz zu zeigen, stellt inzwischen für jeden Freiberufler einen unverzichtbaren Bestandteil der Selbstständigkeit dar. Sollte es zumindest. Denn die eigene Website ist nicht nur Informationsträger. Sie ist Haushängeschild, beweist zeitgemäße Profession und erschafft Profil und Kontur des eigenen Business.

Sein oder nicht Sein – Warum brauche ich eine Website?

Tatsache ist, wir befinden uns im Zeitalter ständig fortschreitender Digitalisierung. Informationen austauschen, kommunizieren, Produkte bestellen, Dienstleistungen buchen… Vieles findet mittlerweile im Internet statt. Wer sucht, der googelt oder fragt in sozialen Netzwerken. Namen, Nummern und Adressen, die dabei ausgetauscht werden, sind jetzt Internetseite, E-Mail und Link. Da ist es speziell für Freelancer mehr als ratsam, mit dem eigenen Angebot auch auffindbar zu sein. Ob Texter, Fotograf, Handwerker oder Steuerberater – sei dort, wo dein Kunde ist: online.

Einer Studie von statista.com zufolge, lag im Jahr 2016 der Anteil der Internetnutzer in Deutschland bei 79 %.

Auch eine Studie von ARD und ZDF zeigt, dass 9 von 10 Deutschen online sind.

Kann ich das denn ohne Programmierkenntnisse?

Wenn du nicht gerade Freelancer im Bereich IT bist, wirst du wohl keine Kenntnisse in HTML/CSS oder Programmiersprachen besitzen. Gute Nachrichten: Heutzutage benötigt man nicht mehr zwingend einen Profi an seiner Seite. Es gibt eine Menge Anbieter/Provider, die umfangreiche Homepagebaukästen und Templates (Vorlagen) anbieten. Mit diesen anpassbaren Grundgerüsten lässt sich relativ schnell und einfach ein durchaus passabler Internetauftritt realisieren. Mehr dazu findest du unter Punkt 5 der Checkliste weiter unten.

Am Anfang steht das Konzept

Zu Beginn sollte man sich ein paar grundlegende Gedanken zu Faktoren wie Zweck, Zielgruppe oder Branche machen. Diese beeinflussen später Gestaltung, Struktur und Inhalt. Durch ein vorab erstelltes Konzept erhält man eine erste Skizze zu seiner Website und kann sich im Anschluss weiteren Faktoren widmen.

Wenn du schon eine Homepage hast, solltest du dich als erstes Fragen: was will ich verändern oder verbessern? Moderner, besser, schneller? Soll das Suchmaschinenranking verbessert werden, das Design oder die Bedienung? Oder äußert sich dein Wunsch eher in Richtung „mehr Gewinn, mehr Aufmerksamkeit, mehr Image“?

Checkliste für die eigene Website als Freelancer:

  1. Ziel und Zweck festlegen
    Was will ich mit meiner Website erreichen?
  2. Zielgruppe definieren
    Wen will ich mit meiner Website erreichen?
  3. Wettbewerb und Konkurrenz analysieren
    Was macht die Konkurrenz?
  4. Name und URL wählen
    Wie soll die Seite heißen und ist die Domain verfügbar?
  5. Werkzeuge
    Dein Freund der Homepage-Baukasten
  6. Struktur und Usability
    Seitenaufbau, Menüpunkte, Navigation etc.
  7. Inhalte bestimmen
    Texte, Content, SEO etc.
  8. Design
    Farben, Elemente etc.

1.  Ziel & Zweck der Website

Als Freelancer bestehen Ziel und Zweck deiner eigenen Website in erster Linie darin, dein Dienstleistungsangebot und deine Referenzen zu präsentieren. Stelle dir deine Website wie das Schaufenster eines Ladens vor: Hier zeigst du, was du anbietest und warum es sich lohnt bei dir einzukaufen. Du solltest den Fokus also zum einen auf deine Dienstleistung (z.B. Texter, SEO-Experte, Fotograf, Handwerker, …) legen und zum anderen auf dich selbst als Person. Beides zusammen ergibt eine unschlagbare Kombination, die den Besucher deiner Website davon überzeugt, dass DU genau der Richtige für den Job bist.

TIPP:
Beantworte folgende Frage: Warum sollten Kunden mich buchen?
Auf der ersten Seite (Startseite) sollte nicht nur sofort erkennbar sein, was das Angebot ist, sondern auch, was es so besonders und einzigartig macht. Durch die Anwendung von sogenannten USPs (Unique Selling Proposition), was auf Deutsch so viel wie Alleinstellungsmerkmal bedeutet, kann die Einzigartigkeit hervorragend herausgestellt werden.

2.  Zielgruppe definieren

Nur wer vorher weiß, wen er ansprechen möchte, kann auch die richtige Strategie anwenden.
Für Freiberufler stellt sich also die Frage, an wen sich das eigene Angebot vorrangig richtet: Arbeitest du beispielsweise als Texter oder Marketing-Spezialist, wird deine Dienstleistung in aller Regel von anderen Unternehmen in Anspruch genommen (B2B). Bist du Fotograf oder Handwerker, können aber natürlich auch Privatpersonen zu deinen Kunden gehören (B2C).

In beiden Fällen gilt es, einen groben Personenkreis als Zielgruppe einzugrenzen, indem du dessen Eigenschaften herausarbeitest. Dabei werden im B2C demografische, sozioökonomische sowie psychografische Merkmale und das Kaufverhalten berücksichtigt. Darunter fallen typische Faktoren wie Geschlecht, Alter, Familienstand, Wohnort, Einkommen aber auch Fragen nach Wertevorstellungen, Wünschen, Bedürfnissen oder Problemen. Im B2B spielen hingegen Aspekte wie Branche, Unternehmensgröße und Corporate-Image eine wichtige Rolle.

Um deine Zielgruppe für dich noch greifbarer zu machen, hilft die Entwicklung von fiktiven Personen, die einen typischen Interessenten verkörpern. Im Privatkundenbereich kann das zum Beispiel ein junges Paar sein, das seine Hochzeitsfotos machen lassen möchte. Bei der Zusammenarbeit mit Unternehmen ist es vielleicht der Personalchef, der auf der Suche nach einem Freelancer für die IT-Abteilung ist.

Finde das Problem deiner Zielgruppe heraus und biete eine passende Lösung dafür an. Wie kannst du mit deinem Angebot das Erreichen der unternehmerischen Ziele unterstützen? Was zeichnet dich als Experten aus?

TIPP:
Wenn du beispielsweise Online Texter bist und dich für ein Gebiet besonders interessierst oder über spezielles Wissen verfügst, hast du einen ersten wertvollen Ansatz. Nehmen wir an, dein Hobby ist Reisen. Anbieten würde sich dann beispielsweise für Reiseanbieter, Bewertungsportale oder Blogs Rezensionen zu schreiben. Die grobe Zielgruppe wäre hier also „Menschen die gern verreisen möchten und entsprechende Informationen suchen“ oder „Menschen, die Reiseinfos für andere bereitstellen möchten“. Informationen, die du ihnen geben kannst und somit das Problem löst. Fragt sich nur noch, ob du dabei eher den Pauschalurlauber oder den Abenteurer bedienst.

3.  Wettbewerb & Konkurrenz analysieren

Es ist nie verkehrt zu wissen, was denn die Anderen so machen und wie.Man sollte zum Beispiel wissen, wie hoch die ungefähre Anzahl der direkten Mitbewerber ist.

Besonders dann, wenn sich das eigene Angebot auf eine lokale Ebene beschränkt. Benötigt eine Gemeinde mit 6.000 Einwohnern wirklich noch den 12. Hochzeitsfotografen? Was kann man in dem Fall besser als die Konkurrenz? Wie sind die Preise oder das Serviceangebot?

Wer ist mein größter Konkurrent? Welche Stärken hat dieser Konkurrent und noch viel wichtiger, welche Schwächen hat er und wie kann ich dieses Wissen (aus)nutzen.

TIPP:
Such dir eine Sparte, in der sich nicht zu viele Mitbewerber tummeln. Der Wettkampf um den besten Platz am Wasserloch verschwendet Ressourcen, die sich an anderen Stellen besser einsetzen lassen. Wie zum Beispiel in der Erstellung einer eigenen Website.

4.  Name & URL

Dein Name ist deine Identität. Doch du hast die Wahl. Willst du als Freelancer mit deinem bürgerlichen Namen werben oder einen Eigennamen bzw. Pseudonym verwenden?
Empfehlenswert ist bei aller freien Gestaltung nur, dass der Name sprichwörtlich Programm sein sollte.

Ob der Name auf Angebot oder Tätigkeit schließen lässt, ist genauso ausschlaggebend wie die Adresse der Website. Ist die Domain überhaupt verfügbar? Die URL sollte leicht einprägsam, also keinesfalls zu kompliziert sein. Umlaute sind Tabu.

TIPP:
Ein kreatives und überzeugendes Pseudonym kann eine Menge Potenzial bergen. Erfolgreiche Marken haben immer einen Namen, eine Identität, ein Image. Es muss nicht immer Karla Kolumna sein. Wobei, als freie Journalistin eigentlich keine so schlechte Idee.
Übrigens: Mit vielen sogenannten Homepagebaukästen lässt sich direkt prüfen, ob die Wunsch-Domain vergeben ist. Lies weiter im nächsten Punkt „Werkzeuge & Tools“…

5.  Werkzeuge & Tools

Mit einem Homepagebaukasten geht der Einstieg schnell und einfach. Keine Programmierkenntnisse, keine komplizierten Codes und kostengünstiger sind sie allemal. Mit einer meist einfachen Editor-Oberfläche ist so der Kreativität kaum noch eine Grenze gesetzt.

Darüber hinaus speichern und verwalten die meisten dieser Homepagebaukästen auch viele interessante Werte wie Klickrate oder Verweildauer und stellen diese übersichtlich und verständlich dar. Eine gute Basis bilden hier Anbieter wie:

TIPP:
Ein weiterer Vorteil: Man bleibt flexibel. Was auch immer sich ändert – ob ein neuer Skill, ein neues Geschäftsfeld oder Produkt – eine leicht zu bedienende bzw. anzupassende Website via Homepage-Baukasten ermöglicht das. 

6.  Struktur & Nutzerfreundlichkeit

Usability kommt vor Innovation. Natürlich, als Freiberufler will man sich nicht in seiner Selbstverwirklichung einschränken lassen. Aber der Erfolg einer Website hängt eben auch von der Meinung des Users ab. Wie der potenzielle Seitenbesucher die Website bewertet, ist letztlich ausschlaggebend. Die meisten User bevorzugen eine simple und geordnete Struktur.

Ein MUSS auf jeder Website:

  • Startseite
  1. Erinnere dich an dein Ziel und deine Vorzüge (USPs). Wer bist du?
  • Impressum
  1. Ein Impressum ist gesetzlich vorgeschrieben, dafür brauchst du aber keinen Anwalt. Hier gibt es einen kostenlosen Generator.
  • Kontakt
  1. Ein schneller Zugriff auf Kontaktdaten wie E-Mail oder Telefon ist wichtig für einen guten Eindruck bei Usern.
  • Webdesign
  1. Heutzutage ist es notwendig auch an mobile Optimierung und Responsive Design zu denken. Doch dieses Feature haben die meisten Homepagebaukästen in der Regel schon integriert.
  • Leistung & Angebot
  1. Was bietest du genau an?
  1. SOLLTE:

  • Referenzen
  1. Zeig was du hast und was du kannst. Deine Referenzen bilden einen einflussreichen Erfolgsfaktor als Freelancer.
  • Über mich
    Nutze die Kraft der Beziehungsebene und schreib etwas über dich – am besten mit Foto. Etwas mit Namen oder Gesicht ist uns meist sympathischer und vertrauter.
  1. DONT`S:

  • Zu viel Klicktiefe und verzweigte Menüpunkte (besser mit wenigen Klicks zum Ziel).
  1. TIPP:
    Vermeide Reizüberflutung und halte es übersichtlich. Versuche so wenige Menüpunkte wie möglich darzustellen.

7.+ 8.  Inhalte und Design

Jetzt kannst du festlegen, was explizit auf der Website dargestellt werden soll.

Mit einem einfachen Aufbau und schlichtem Design der eigenen Website spart man nicht nur Geld und Zeit, auch der User wird es danken. Keine grellen Farben und nicht zu viele, dafür aber schlichte Elemente.

Ein MUSS:

  • Text & Content
  1. Der Text auf deiner Website muss suchmaschinenfreundlich sein und sollte Verlinkungen zu anderen Seiten und auf die eigene haben. SEO ist ein wichtiges Kriterium bei einer Homepage. Auch die Beschriftungen (Title-Tags und Alt-Tags) von Medien sollten bedacht werden. Ob Hintergrund, Header oder Produktfotos – eine gute Bildqualität ist unabdingbar, wobei hierbei auf ausreichend Komprimierung der Dateien geachtet werden muss, damit die Performance nicht leidet (Stichwort: kurze Ladezeiten). Gleiches gilt für Videos oder andere Medien. Im Zweifel verzichte auf solche Elemente und folge der Devise „weniger ist mehr“.

NICE TO HAVE:

  • Storytelling
  1. Storytelling ist im Kommen. Mach aus deiner Geschichte eine Geschichte.
  • Testimonials
  1. Nutze zufriedenen Kundenstimmen und bilde sie in Form von Testimonials ab – allerdings nur mit vorheriger Erlaubnis durch den Kunden.
  • Call-to-Action-Buttons
  1. Klickaufforderungen helfen die Aufmerksamkeit zu lenken.
  1. DONT`S:

  • Designregel Nr. 1: Versuche dich auf maximal 3 Farben zu beschränken
  • Falsche Kundenansprache – von zu salopp bis langweilig
  • Die Schriftart Comic Sans oder mehr als 3 unterschiedliche Fonts
  • Töne und Klänge

TIPP:
Fall auf, aber nicht negativ. Entscheidend ist am Ende ohnehin was drin steckt und nicht wie es verpackt ist.

Bild: depositphotos.com/Amaviael (Monika Wisniewska)

Das könnte Sie auch interessieren:

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontakt
Matthias
Matthias Klang
Gründer und Geschäftsführer
Heike
Heike Sauer
DIRECTOR CLIENTS & OPERATIONS